CHRONIK

CHRONIK DER ABTEILUNG TISCHTENNIS

In Walldorf wird Tischtennis in Vereinen seit Anfang der 50iger Jahre gespielt. Zuerst im damaligen Gasthaus „Adler“ als Abteilung eines Schachclubs, dann als selbständiger Tischtennis-Club und schließlich auch als Sparte bei der SKG Walldorf.

Als zunehmend räumliche Schwierigkeiten auftraten, gründeten Horst Bergemann und Dieter Müller (+) zusammen mit 18 weiteren Sportkameraden diese Abteilung bei Rot-Weiss Walldorf. Große Unterstützung fanden sie bei der damaligen Vereinsführung durch Heinrich Tron (1. Vorsitzender) und Adolf Schmelzeis (2.Vorsitzender), mit denen sie am 15.04.1962 diese Sparte aus der Taufe hoben.

Mit Horst Bergemann, Dieter Müller (+), Helmut Jakob und Hans Fischer (+) stand auch gleich der erste Abteilungsvorstand zur Verfügung. Die Ausstattung mit 5 Tischen auf Anhieb war als sehr komfortabel zu betrachten, weil man bisher gewöhnt war mit ca. 20 Spielern auf nur 2 Tischen trainieren zu können. So konnte der Sportbetrieb unter optimalen Bedingungen aufgenommen werden.

Mit 2 Herrenmannschaften und 1 Jugendmannschaft startete man in die Verbandsrunde 1962/63. In der Aufstellung Brüggemann, Feldmann, Bergemann, Müller, Walser und Egerland belegte man 1963 gleich einen beachtlichen 2.Platz in der Kreisklasse A.

Die günstigen Trainingsverhältnisse im Waldenserhof, wo bald 6 Tische für den Sportbetrieb zur Verfügung standen, trugen schnell ihre Früchte. Bereits im 2.Jahr des Bestehens konnte die 1.Mannschaft (Brüggemann, Walser, Bergemann, Egerland, Bundt und Schmirler) in die
Bezirksklasse aufsteigen.

Die Zunahme der aktiven Mitglieder und der damit verbundene gesunde Konkurrenzkampf unter den sehr günstigen Trainingsbedingungen führte, nach einer Phase der Konsolidierung, zu einem beträchtlichen Anstieg der Spielstärke. Die Folge war ein weiterer Aufstieg nach dem Spieljahr 1967/68 in die Gruppenliga.

Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Spielstärke leistete damals auch Walter Tron, der durch seine engagierte Jugendarbeit wichtige Nachwuchstalente, wie z.B. Erich Siegel und Gerhard Müller und in weiterer Folge Goth, Kästner, Liersch und Kilian, heranbildete und förderte. Ferner war für das erste Paarkreuz Horst Wolff hinzugekommen, was für die Mannschaft eine erhebliche Verstärkung bedeutete. So belegte der Aufsteiger Rot-Weiss nach der Punktspielsaison einen nicht erwarteten 2. Platz und konnte sich über ein Relegationsspiel überraschend für den Aufstieg in die Landesliga qualifizieren.

Neben den sportlichen Aktivitäten kamen gesellschaftliche Veranstaltungen nicht zu kurz. Erwähnt werden muss hierbei eine Faschingsfete aus dem Jahr 1968. Da damals am Rosenmontag in Walldorf so gut wie nichts los war, schien dieser Tag bestens geeignet. Unter sachkundiger Leitung von Willi Tron wurde der kleine Saal faschingsmäßig hergerichtet. Diese einzige Karnevalsveranstaltung, die nicht einmal öffentlich angekündigt war, muss sich dann in Walldorf wie ein Lauffeuer herumgesprochen haben und im Laufe des Abends wurde das Sälchen zur Überraschung aller brechend voll. Der Erfolg dieses Abends war die Initialzündung für die vielen folgenden Rosenmontagsbälle, die der Gesamtverein übernahm und dann jedes Jahr ausrichtete.

SV Rot-Weiss Walldorf E.V. - Tischtennis Chronik

Horst Bergemann,
Gründungsmitglied und 1.Abteilungsleiter

Im sportlichen Bereich ging es weiter aufwärts. Als es
gelang, den Bundesligaspieler Rudi Leskovics zu holen,
erspielte sich die 1.Mannschaft in Folge den Aufstieg in die
Hessenliga und 1971/72 in die Oberliga Südwest. Mit
Leskovics, Siegel, Maurer, Wolff, Bierach, Goth u. Müller
standen sogar sieben spielstarke Leute für diese für Walldorf
außer-ordentlich hohe Spielklasse zur Verfügung. Auch die
unteren Mannschaften hatten gleichermaßen an Qualität und
Quantität gewonnen,
so dass Rot-Weiss mit 5 Herrenmannschaften an der Ver-
bandsrunde teilnahm. In dieser Zeit gelang der 2.Mannschaft
der Aufstieg in die Bezirksklasse und der 3. in die A-Klasse.
Erfahrungsgemäß erfordert eine Oberligazugehörigkeit erheb-
liche finanzielle Mittel. Diese waren auf Dauer aus dem lau-
fenden Etat nicht aufzubringen. Außerdem stand kein finanz-
kräftiger Sponsor zur Verfügung. Einen großen Teil der Mittel
verdiente sich damals die Abteilung mit dem Garderoben-
dienst bei Veranstaltungen im Waldenserhof. Dafür mussten
jedoch meistens die unteren Mannschaften herhalten, was
mit der Zeit zu erheblichen Unruhen innerhalb der Abteilung
führte.
Dieser Zustand äußerte sich auch in der drastisch abnehmenden Bereitschaft zu ehrenamtlicher Mitarbeit. Die Folge war ein mehrfacher Wechsel
in der Spartenleitung, die 1970 Friedel Simon übernahm, nach 2 Jahren zurücktrat, um es erneut 1974 zusammen mit Horst Bergemann zu
versuchen.
Die gesamte Situation machte es dann notwendig, eine außerordentliche Spielerversammlung einzuberufen, auf der mit überwältigender Mehrheit
beschlossen wurde, alle Spielerbezahlungen außerhalb tatsächlicher Aufwendungen einzustellen. Man war sich in der Spartenleitung über die
Folge dieses Beschlusses bewusst, aber es gab keine andere Wahl, um den unzuträglichen Unruhen entgegenzuwirken und zur früheren
Sportkameradschaft mit der Bereitschaft zu ehren-amtlichen Engagement zurückzufinden.

SV Rot-Weiss Walldorf E.V. - Tischtennis Chronik

Wolff, Maurer, Müller, Siegel, Goth und Leskovics schafften den Aufstieg in die Hessenliga